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Damals und heute: Homöopathie im Wandel der Zeit

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Die Homöopathie entstand zu einer Zeit, als die Medizin nur Aderlässe, Brechmittel und Quecksilber kannte. Der Arzt Samuel Hahnemann, welcher später als Begründer der Homöopathie bekannt wurde, erkannte, dass die alte Schulmedizin wenig heilte und viele Kranke nur noch kränker machte. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie sich die Homöopathie im Wandel der Zeit ausbreitete und veränderte.

Entdeckung der Homöopathie durch Samuel Hahnemann

Samuel Hahnemann hatte an den besten Universitäten in Wien, Erlangen und Leipzig studiert. Er suchte nach einer Untersuchungsmethode, Arzneiwirkungen genau zu erforschen. Bei einem Selbstversuch mit Chinarinde entdeckte er 1790 das Wirkprinzip der Homöopathie: Arzneimittel zeigen an gesunden Menschen Wirkungen, die sie an Kranken heilen können. Ein Beispiel hierfür stellt Kamille dar: Manche Menschen bekommen auf Kamillentee Magenschmerzen. Kamille heilt jedoch auch ähnliche Magenschmerzen an Kranken. Dieses Naturprinzip war in der Medizin schon seit Hippokrates (460 – 370 v.Chr.) bekannt und Hahnemann entwickelte daraus die Homöopathie.

Verbreitung der Homöopathie in Europa

Militärärzte verbreiteten die Homöopathie anschließend in Europa. Während der Cholera um 1830 rettete die Homöopathie viele Menschenleben. Bald wurde die homöopathische Medizin in Nord- und Südamerika, Indien und Russland angewandt. Doch die schnellen Erfolge der Schulmedizin verdrängten die Homöopathie. Homöopathische Mittel werden für jeden einzelnen Kranken individuell ausgewählt. Chemische Medikamente können rasch verordnet werden. Das führte zuerst zu einem Aufschwung der Schulmedizin, ab den 1970er-Jahren kam es jedoch wieder zu einem Aufschwung der Homöopathie. Die ökologische Bewegung und die Sehnsucht nach einer ganzheitlichen und nebenwirkungsarmen Medizin führten zu einer Renaissance der Homöopathie.

Homöopathie als Therapieform der Komplementärmedizin

Während die Schulmedizin störende Körperfunktionen chemisch ausschaltet, verbessert oder wegoperiert, regen Homöopathie, Akkupunktur, Phytotherapie und andere komplementäre Methoden die natürliche Selbstheilung an. Das Interesse an Komplementärmedizin hat auch in der wissenschaftlichen Forschung einen Boom ausgelöst: Über 4000 Studien und Experimente untersuchen die Homöopathie. Ihre Wirksamkeit wurde 2006 durch ein großes Studienprogramm der Schweizer Regierung nachgewiesen und 2016 ihr therapeutischer Nutzen in Deutschland wissenschaftlich bestätigt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO fördert Homöopathie und Komplementärmedizin, weil sie als „Traditionelle Medizin“ unverzichtbare Beiträge zur Gesundheitsversorgung erbringen. Die Europäische Kommission hat 2001 homöopathische Mittel offiziell als Arzneimittel zur Anwendung am Menschen anerkannt und an deutschen Universitäten ist die Homöopathie seit 1993 im Gegenstandskatalog der ärztlichen Prüfung enthalten. In der Schweiz ist die Homöopathie seit 2017 in der Grundversorgung – gleichberechtigt neben der Schulmedizin – verankert und wird daher von den Krankenkassen bezahlt.

Homöopathie im Wandel der Zeit - © Aris Suwanmalee/stock.adobe.com
© Aris Suwanmalee/stock.adobe.com

Homöopathie im Wandel sowie im Hier und Jetzt

In der Europäischen Union wenden bereits 45.000 Ärzte Homöopathie an: entweder als alleinige Therapie aber auch in Kombination mit der konventionellen Medizin, z.B. in der Krebstherapie. Hebammen unterstützen werdende Mütter während der Schwangerschaft und bei der Geburt mit Homöopathie. Apotheker beraten hilfesuchende Patienten in der Homöopathie und bei homöopathischen Komplexmittel, wenn es sich um unkomplizierte, akute Erkrankungen handelt. Lang andauernde, chronische Erkrankungen können nur von gut ausgebildeten Homöopathen therapiert werden. In der Pharmaindustrie sind Pharmazeuten, Laboranten und Analytiker täglich damit beschäftigt, homöopathische Arzneimittel nach internationalen Qualitätsstandards herzustellen. Mediziner, Biologen und Physiker arbeiten zusammen, um die Wirkungsweise der Homöopathie zu erforschen.

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